Verbindliche Dresscodes waren gestern - heute ist die neue Lässigkeit Trumpf.
Doch wieviel Freizeit-Look kann Mann beim Kundenbesuch wagen?
Der Business-Dresscode hat sich in den vergangenen Jahren verändert. In der jungen Republik war lange Zeit alles recht streng – Männer in Führungspositionen oder in der Finanzdienstleistung waren mit
Anzug und
Krawatte passend gekleidet. In den 90er Jahren trugen erste – farbberatene Männer – mutig bunte Sakkos. Dann wurde es wieder blasser und klassischer. Allerdings waren manche Stilblüten mit besonderen Krawatten im sehr ausgefallenen Design - wie zum Beispiel Motivkrawatten - dabei.
Heute scheinen alle Grenzen aufgeweicht, mancher Banker gefällt sich gar, in Birkenstock und Shorts zum Beratungstermin zu erscheinen, um bloß Kundennähe zu demonstrieren. Doch vermittelt das noch genügend Seriosität
? Möchten die Kunden so etwas sehen?
Die richtige Antwort auf die Kleidungsfrage
Um passend gekleidet zu sein, sollte Mann zuerst überlegen, wie er auftreten möchte und welche Eigenschaften er mit seiner Kleidung transportieren möchte.
Folgende Fragen helfen dabei:
- Welche Termine habe ich heute?
- Wie möchte ich wirken?
- Was bringe ich von meiner natürlichen und persönlichen Erscheinung mit?
- Welche Werte sind mir wichtig?
- Wen treffe ich?
- Welche Position habe ich?
So ist mit der Beantwortung dieser Fragen klar: Nicht jeder Kundenbesuch erfordert einen Anzug, aber
durchaus eine wertige Kleidung, die dem Kunden auch äußerlich eine Wertschätzung entgegen bringt und die gewünschte Kompetenz ausstrahlt.
Ist ein Anzug beispielsweise für Meetings auf Geschäftsführer-Ebene angesagt, kann dieser durch modische Elemente ergänzt werden wie es der italienische Stil (braune Schuhe und passenden braunen Gürtel) zeigt.
Wenn Mann im Bereich der Werbebranche aktuell und kompetent wirken möchte, sollte dies durch eine besondere Auswahl von interessanten oder auch extravaganten Accessoires gezeigt werden.
Mit
wertigen Schuhen zur edlen Jeans haben Sie bei vielen Gelegenheiten das richtige Standing.
Die
Brille muss nicht, wie in früheren Jahren unsichtbar sein, um Kompetenz zu erzielen, sondern kann typgerecht individuell auf die gewünschte Wirkung angepasst werden.
Krawatte oder nicht?
Auch hier hat sich der Dresscode deutlich gelockert. Wer klassische Elemente aufnehmen möchte, kann alternativ zur Krawatte, ein farblich interessantes Einstecktuch tragen.
Dazu sieht auch der „Casual-Look“ gut aus, also eine Chino oder ggf. ein durchgefärbte Jeans. Alles sollte wertig und nicht verwaschen sein und natürlich gut sitzen.
Findet der Termin mit dem Vorstand eines großen Unternehmens statt, ist sicherlich der klassische Anzug mit einer farblich passenden Krawatte eine sichere Wahl.
Pünktchen, Streifen oder uni? Es gibt so ziemlich jedes Muster zu kaufen. Wählen Sie den Farbkontrast und die Mustergröße, die Ihre Professionalität unterstützt und sie gut aussehen lässt.
Blick in die Zukunft: Wir werden internationaler
Die Business Welt ist global geworden und damit verändern auch die deutschen Männer das äußere Erscheinungsbild. Ob sich dabei die bunten, englischen Socken zum Anzug hier durchsetzen werden, bleibt offen. Aber Männer können durch smarte Accessoires stilvoller wirken. Dabei ist unbedingt Fingerspitzengefühl gefragt. So kann beispielsweise die Rolex oder das Goldkettchen das teilweise schlechte Image mancher Branchen noch verstärken. Aber mit einer individuellen, wertigen Uhr, vielleicht aus einer kleinen Manufaktur, Manschettenknöpfen oder mit einem anderen interessanten Element, kann Mann seinen Auftritt im positiven Sinn inszenieren.
Uhren sind der Schmuck der Herren. Es darf dabei auch mal etwas extravagant sein, wenn es zum Mann passt.
Eine schöne Mappe, edle Stifte statt Werbekuli oder ein handgeschriebener Gruß mit Füller zeigen Persönlichkeit und Stil in der digitalisierten Geschäftswelt.
Als Beraterin kann ich diese verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten mit meinem Kunden besprechen. Es geht dabei um mehr als allgemeine Empfehlungen.
Mancher Mann bringt durch seine äußere Erscheinung und Persönlichkeit so viel Präsenz mit, dass er an anderer Stelle vielleicht etwas zurück genommen werden kann. Oder
Berufsanfänger, die mit viel zu großem Anzug zur ersten Stelle erscheinen, vermitteln auch optisch, dass sie in die neue Aufgabe erst hinein wachsen müssen.
Eine Beratung ist für den wirkungsvollen Auftritt deshalb ein guter Invest. Denn wer weiß, welche Farben, Schnitte und Stilelemente zu Persönlichkeit und dem gewünschten Effekt passen, kann die Frage „Was zieht Mann am besten an“ dann selbst souverän beantworten.
Vielleicht auf bald
Ihre Martina Rosemeier
Fotonachweis:
Schuhe: Foto:
http://www.lloyd.com/
Brille: Foto: Katja Klapproth
Krawatten: Petra Waldminghaus
Uhr: www.fotolia.de/Richard Blaker