Online-Meetings via Zoom, Teams & Co sind inzwischen nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Es gibt inzwischen viele Informationen darüber, wie man sich optisch gut in der digitalen Welt präsentiert. Doch was den Wenigsten bewusst ist: Vor allem der Gesichtsausdruck ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Online-Auftritts.
Wir alle sitzen häufig für die verschiedensten Anlässe am Bildschirm und müssen uns online präsentieren - ob früh morgens beim Unternehmernetzwerk, einem Meeting mit Kunden oder einem Kaffeetalk mit Freundinnen. Selbst viele Fortbildungen, Seminare, Beratungen und Schulungen laufen mittlerweile virtuell ab und davon wird uns in Zukunft viel erhalten bleiben.
Ich habe an zahlreichen unterschiedlichen Meetings teilgenommen und dabei meine Studien betrieben. Dabei ist mir als Stil- und Image-Profi einiges aufgefallen, was wir an unserer Online-Performance optimieren könnten. Denn um bei einer Video-Konferenz gut auszusehen, spielt nicht nur die Farbe unserer Kleidung eine Rolle, die richtige Brille ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, denn wir sehen als Gesprächspartner hauptsächlich das Gesicht, maximal einen Teil des Oberkörpers unseres Gegenübers. Zudem sind unser Gesichtsausdruck sowie die Körpersprache wesentlich für eine gute Kommunikation und Arbeitsatmosphäre.
Mut zur Mimik
Die Veränderung der Miene ist ein Ausdruck von Empfindungen, Gedanken oder Wünschen. Sie verrät unserem Gegenüber viel darüber, was wir wirklich denken und fühlen. Erst wenn die nonverbalen Signale mit unseren Aussagen übereinstimmen, entsteht ein stimmiges Bild und somit Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Authentizität.
Wir haben aber am Bildschirm nur die Zweidimensionalität zur Verfügung. Das heißt, dass der gesamte Fokus auf unserem Gesicht liegt, viele Gesten nicht zu sehen sind und somit ein großer Spielraum für Interpretationen unserer Gesichtszüge entsteht. Dessen sollte man sich bewusst sein und auf eine entsprechende Mimik achten. Die nonverbale Kommunikation ist häufig aussagekräftiger als das gesprochene Wort. 55 Prozent der Körpersprache sind dafür verantwortlich, ob wir als glaubwürdig eingeschätzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir die nonverbalen Verhaltensweisen kontrollieren können und wissen, was diese aussagen.
Aber was gehört alles zur Mimik? Auf was können wir achten? Was können wir selbst beeinflussen?
Stell dir vor, du bist Moderator einer Online-Veranstaltung und dein Gegenüber sitzt, wie in den dargestellten Bildern vor dem Bildschirm.
Wir wirken die unterschiedlichen Haltungen auf dich? Wie würdest du dich fühlen?
Der gesenkte Blick kann Demut und Schüchternheit vermitteln ist in diesem Fall wohl eher als Ablenkung durch andere Tätigkeiten zu verstehen.
Wegschauen kann Ablenkung oder Desinteresse bedeuten oder auch konzentiertes Nachdenken.
Naserümpfen kann überheblich wirken und Stirnrunzeln wird häufig als Tadel oder Nachdenklichkeit gegenüber des Gesagten interpretiert. Stimmt vermutlich auch meistens.
Verdrehte Augen, wie hier wirken ablehnend und gehobene Augenbrauen signalisieren Erstaunen oder Skepsis.
Poker-Face, Anstarren mit versteinerten Geischtszügen können beim Gegenüber das Gefühl von Ablehnung hervorrufen und verunsichern ungemein.
Nach den weniger vorteilhaften Mimiken gibt es noch einen positiven Abschluss:
Sieht doch schon ganz anders aus, oder?
Ein echtes Lächeln mit einem entspannten Gesichtsausdruck, bzw. Stirnbereich vermittelt positives Wohlwollen, Interesse, Sympathie und Aufmerksamkeit, wird dabei noch zustimmend genickt sieht die Welt schon ganz anders aus.
Unser Gesichtsausdruck verrät also viel über unsere innere Einstellung, obwohl wir kein Wort sprechen. Diese Zeichen der Körpersprache können zu Missverständnissen führen, da wir nicht in der Lage sind, unsere Augen zu kontrollieren. Ihr kennt das sicher alle: „Warum guckst du denn so komisch?“ „Ich gucke nicht komisch, ich konzentriere mich nur und denke nach.“
Wir sehen uns im Gespräch nicht. Selbst, wenn wir in den Spiegel schauen, können wir unsere Reaktion auf das Gesagte von anderen nicht nachspielen. Wir müssen uns darauf verlassen, dass wir das, was wir denken, auch nach außen zeigen.
So könnt ihr eure Online-Präsenz verbessern
Achtet bewusst darauf, zu lächeln (wenn es passt), schaut interessiert und aufmerksam in die Kamera. Der Gesichtsausdruck sollte auf jeden Fall freundlich und offen sein. Ist die Kamera nicht gut eingestellt, sieht euer Gegenüber eventuell nur ein Doppelkinn oder euer Kopf ist halb abgeschnitten. Ist die Beleuchtung falsch eingestellt, seid ihr im Gegenlicht und somit fast gar nicht zu sehen. Ist die Kamera nicht gut, seid ihr unscharf und die Mimik ist kaum zu erkennen.
Schaut ihr grimmig oder zu fokussiert in die Kamera, wirkt das auf euer Gegenüber viel strenger als in Wirklichkeit, denn es gibt keinen „Weichzeichner“ in Form von Gesten.
Bedenkt also diese Parameter und zieht sie mit ins Kalkül.
Mit dem Bildschirm ist es ähnlich wie mit der Maske. Es ist nur ein Ausschnitt eures Gesamteindrucks zu sehen und den solltet ihr optimieren.
Make-up für den digitalen Auftritt
Etwas Lipgloss oder Lippenstift lässt die Lippen erstrahlen und verschärft die Lippenkontur. Gut geschminkte Augen unterstreichen die Strahlkraft eurer Augen, was für einen guten Blickkontakt wichtig ist, denn auf den kommt es hauptsächlich an.
Überzeichnet bitte nicht eure Augenbrauen, denn sowohl eine harte Linie der Brauen als auch eine strenge, stark umrandete dunkle Brille lassen uns am Bildschirm härter erscheinen, als wir sind. Es findet schnell eine Überzeichnung statt, wie wir sie auch aus dem Fernsehen kennen. Unsere Wirkung sollte aber nahbar, natürlich und ansprechbar sein.
Wir haben am Bildschirm nur die Möglichkeit, mit unserer Sprache und Mimik unsere Gesprächspartner oder Kunden zu überzeugen. Dies können wir durch eine positive Ausstrahlung beeinflussen.
Während der Videokonferenzen haben wir alle viel Zeit die anderen Teilnehmer zu betrachten und werden umgekehrt angeschaut. Wir selbst können daran arbeiten, auch virtuell einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dies sind ein paar Kleinigkeiten, an die wir vor und während des Meetings denken sollten. Vielleicht ergibt sich ja aufgrund unseres sympathischen Auftritts ein nächster Auftrag.
Im kleinen Video habe ich mit meiner
Kollegin Edith Plegge unterhaltsam das Thema etwas zusammengefasst:
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Viel Spaß beim Schauen
Ricarda
Fotos: Ricarda von Diepenbroick-Grüter
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